Samstag, 1. August 2020
Ich habe schlecht geträumt...
...und bin davon wach geworden. Ich schaue auf den nervigen Funkwecker und er zeigt 3.24 Uhr an. Es ist die Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Am nächsten Tag muss ich um 8 Uhr bei der Arbeit sein.

Egal wie ich mich auch nur drehe und wende: Ich bin nicht in Einschlafstimmung. Meine Freundin neben mir hingegen war tief in der Welt der Träume versunken. Manchmal konnte ich ein bisschen was von ihrer Stimme vernehmen.

Ich beschloss, mir einen Tee zu machen. Das hatte mich immer schon beruhigt, wenn ich nachts nicht schlafen konnte. Der Wecker zeigte schon 3.54 Uhr. Blöd nur, dass unsere Schlafzimmertür quietscht, wenn man die Klinke runter drückt.

In der Küche setze ich den Wasserkocher auf und mein Blick wandert nach draußen in den Innenhof unseres Wohnblocks. Ich sehe auf dem asphaltierten Parkplatz eine Katze sitzen. Sie macht irgendwas, aber ich weiß nicht was. Als ich mit meinen Pfefferminztee aufgieße, war sie bereits in den Büschen verschwunden. Womöglich jagt sie irgendetwas?

Die Neugier packte mich. Die Uhr im Ofen zeigt inzwischen 4.12 uhr. Ich ziehe meine dunkelblaue Fleecejacke und meine Schuhe an und trete aus der Tür in das dunkle Treppenhaus. Ich muss aufpassen, dass ich beim Betätigen des Lichtschalters nicht ausversehen beim Nachbarn klingle. Aber heute scheine ich Glück zu haben. Das Licht geht an und ich gehe einen Stockwerk hinab in das Erdgeschoss.

Ich gehe durch den Hintereingang raus und trete in den Innenhof. Ein kleiner Grünstreifen und dahinter der asphaltierte Parklplatz, auf dem die Katze saß. Wo sie nur hin ist? Für eine Sommernacht war es erstaunlich frisch. Zwischen 4 und 5 Uhr ist es auch häufig am kältesten, hatte ich in der Schule gelernt. Mein Blick richtete sich auf die Fenster der Nachbarn. Einzelne Lichter waren noch an. Was sie wohl um diese Uhrzeit gemacht hatten?

Konnten sie auch nicht schlafen und machten sich gerade einen Tee? Oder war es ein Paar, welches sich bis in die frühen Morgenstunden stritt? Ich versuchte mir zu jedem Fenster eine Geschichte zu überlegen. Eine Geschichte, die nichts mit meiner zu tun hatte. Endlich mal eine andere Geschichte.

Ich gähnte. Langsam schlurfte ich wieder nach oben. Öffnete ganz leise unsere Haustüre. Anders als die Schlafzimmertüre quietschte die nämlich nicht. Meinen Tee hatte ich ganz vergessen. Zwei Schlucke habe ich getrunken. Der Ofen sagt mir, dass schon 4.32 Uhr ist. Wie schnell die Zeit in der Nacht vergeht, denke ich mir. Ich ziehe die Fleecejacke und die Schuhe wieder aus und schleiche mich ins Schlafzimmer. Freundin hat von meinem Ausflug nichts mitbekommen.

Es war ein Spaziergang, dachte ich mir. Aber es war nicht nur ein Spaziergang, wie man das im herkömmlichen Sinne versteht. Es war auch ein Spaziergang der Gedanken. Mein Kopf war frei und ich konnte in Ruhe ein paar Stunden schlafen, bis ich wieder zur Arbeit musste.

Bei der Arbeit dachte ich, dass ich das niederschreiben will. In einer Art Tagebuch. Hier ist es. Für alle einsehbar. Ob es jemanden interessiert, weiß ich nicht. Vielleicht steht jemand nachts um 3.24 Uhr auf und geht ins Internet und findet diesen Beitrag. Ich will auch meine künftigen Gedanken in diesem Blog spazieren gehen lassen. Einfach mal schreiben, was einem in den Sinn kommt.

Bis dahin!

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