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Dienstag, 4. August 2020
In der Straßenbahn...
allrik, 15:13h
...sah ich verträumt nach draußen. Lange ist es her, dass ich mal wieder Straßenbahn gefahren bin. Bei schönem Wetter fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Es nieselt heute leicht. Die Tröpfchen perlen auf die Scheiben.
Ich blicke mich um und beachte die einzelnen Details. Die Hämmer, um die Fenster im Notfall aufzuschlagen. Die Notbremsen. Der Fahrerrufknopf gleich links neben der Schiebetür. Der Haltewunschknopf am Griff daneben. All die anderen, unzähligen Haltewunschknöpfe. Der Haltewunschknopf für Behinderte. Ein Feuerlöscher unter der Vierersitzgruppe. Ein Verbandskasten unter einer anderen. Die Kameras an der Decke. Die Fahrzielanzeige. Die Ansagestimme, die monoton die Haltestellennamen vorließt. Die Fahrgäste, die in ihr Smartphone schauen.
Es gibt derzeit kein Gedränge und kein Geschubse. Kein Gebrülle und kein Geschrei. Irgendwie ist das alles fast schon meditativ. Ich hatte in der Straßenbahn die Idee, das hier niederschreiben zu müssen.
Manchmal überlege ich, wie diese ganzen Sicherheitselemente mal gebraucht werden. Was, wenn die Straßenbahn einen Unfall erleidet? Oder wenn ein Fahrgast plötzlich einen Anfall irgendeiner Art erleidet? Erst letztens wurde ich Zeuge eines Sturzes eines älteren Herrn, der sich durch die Bremskraft eines Zuges nicht mehr im Stand halten konnte. Er fiel böse hin. Bevor ich jedoch irgendetwas unternehmen konnte, gab es ein paar hilfsbereite Mitmenschen, die dem Mann aufhalfen. Ich hingegen war in dem Moment wie versteinert. Ich griff wie aus Reflex nach meiner Tasche, in welchem sich Verbandssachen befanden. Wenn der Herr nicht so bald aufgestanden wäre, hätte ich hoffendlich eingeschritten. Sicher weiß ich es allerdings nicht. Ich hoffe, dass ich eingeschritten wäre. Ich hoffe es...
Ich blicke mich um und beachte die einzelnen Details. Die Hämmer, um die Fenster im Notfall aufzuschlagen. Die Notbremsen. Der Fahrerrufknopf gleich links neben der Schiebetür. Der Haltewunschknopf am Griff daneben. All die anderen, unzähligen Haltewunschknöpfe. Der Haltewunschknopf für Behinderte. Ein Feuerlöscher unter der Vierersitzgruppe. Ein Verbandskasten unter einer anderen. Die Kameras an der Decke. Die Fahrzielanzeige. Die Ansagestimme, die monoton die Haltestellennamen vorließt. Die Fahrgäste, die in ihr Smartphone schauen.
Es gibt derzeit kein Gedränge und kein Geschubse. Kein Gebrülle und kein Geschrei. Irgendwie ist das alles fast schon meditativ. Ich hatte in der Straßenbahn die Idee, das hier niederschreiben zu müssen.
Manchmal überlege ich, wie diese ganzen Sicherheitselemente mal gebraucht werden. Was, wenn die Straßenbahn einen Unfall erleidet? Oder wenn ein Fahrgast plötzlich einen Anfall irgendeiner Art erleidet? Erst letztens wurde ich Zeuge eines Sturzes eines älteren Herrn, der sich durch die Bremskraft eines Zuges nicht mehr im Stand halten konnte. Er fiel böse hin. Bevor ich jedoch irgendetwas unternehmen konnte, gab es ein paar hilfsbereite Mitmenschen, die dem Mann aufhalfen. Ich hingegen war in dem Moment wie versteinert. Ich griff wie aus Reflex nach meiner Tasche, in welchem sich Verbandssachen befanden. Wenn der Herr nicht so bald aufgestanden wäre, hätte ich hoffendlich eingeschritten. Sicher weiß ich es allerdings nicht. Ich hoffe, dass ich eingeschritten wäre. Ich hoffe es...
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Samstag, 1. August 2020
Ich habe schlecht geträumt...
allrik, 10:21h
...und bin davon wach geworden. Ich schaue auf den nervigen Funkwecker und er zeigt 3.24 Uhr an. Es ist die Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Am nächsten Tag muss ich um 8 Uhr bei der Arbeit sein.
Egal wie ich mich auch nur drehe und wende: Ich bin nicht in Einschlafstimmung. Meine Freundin neben mir hingegen war tief in der Welt der Träume versunken. Manchmal konnte ich ein bisschen was von ihrer Stimme vernehmen.
Ich beschloss, mir einen Tee zu machen. Das hatte mich immer schon beruhigt, wenn ich nachts nicht schlafen konnte. Der Wecker zeigte schon 3.54 Uhr. Blöd nur, dass unsere Schlafzimmertür quietscht, wenn man die Klinke runter drückt.
In der Küche setze ich den Wasserkocher auf und mein Blick wandert nach draußen in den Innenhof unseres Wohnblocks. Ich sehe auf dem asphaltierten Parkplatz eine Katze sitzen. Sie macht irgendwas, aber ich weiß nicht was. Als ich mit meinen Pfefferminztee aufgieße, war sie bereits in den Büschen verschwunden. Womöglich jagt sie irgendetwas?
Die Neugier packte mich. Die Uhr im Ofen zeigt inzwischen 4.12 uhr. Ich ziehe meine dunkelblaue Fleecejacke und meine Schuhe an und trete aus der Tür in das dunkle Treppenhaus. Ich muss aufpassen, dass ich beim Betätigen des Lichtschalters nicht ausversehen beim Nachbarn klingle. Aber heute scheine ich Glück zu haben. Das Licht geht an und ich gehe einen Stockwerk hinab in das Erdgeschoss.
Ich gehe durch den Hintereingang raus und trete in den Innenhof. Ein kleiner Grünstreifen und dahinter der asphaltierte Parklplatz, auf dem die Katze saß. Wo sie nur hin ist? Für eine Sommernacht war es erstaunlich frisch. Zwischen 4 und 5 Uhr ist es auch häufig am kältesten, hatte ich in der Schule gelernt. Mein Blick richtete sich auf die Fenster der Nachbarn. Einzelne Lichter waren noch an. Was sie wohl um diese Uhrzeit gemacht hatten?
Konnten sie auch nicht schlafen und machten sich gerade einen Tee? Oder war es ein Paar, welches sich bis in die frühen Morgenstunden stritt? Ich versuchte mir zu jedem Fenster eine Geschichte zu überlegen. Eine Geschichte, die nichts mit meiner zu tun hatte. Endlich mal eine andere Geschichte.
Ich gähnte. Langsam schlurfte ich wieder nach oben. Öffnete ganz leise unsere Haustüre. Anders als die Schlafzimmertüre quietschte die nämlich nicht. Meinen Tee hatte ich ganz vergessen. Zwei Schlucke habe ich getrunken. Der Ofen sagt mir, dass schon 4.32 Uhr ist. Wie schnell die Zeit in der Nacht vergeht, denke ich mir. Ich ziehe die Fleecejacke und die Schuhe wieder aus und schleiche mich ins Schlafzimmer. Freundin hat von meinem Ausflug nichts mitbekommen.
Es war ein Spaziergang, dachte ich mir. Aber es war nicht nur ein Spaziergang, wie man das im herkömmlichen Sinne versteht. Es war auch ein Spaziergang der Gedanken. Mein Kopf war frei und ich konnte in Ruhe ein paar Stunden schlafen, bis ich wieder zur Arbeit musste.
Bei der Arbeit dachte ich, dass ich das niederschreiben will. In einer Art Tagebuch. Hier ist es. Für alle einsehbar. Ob es jemanden interessiert, weiß ich nicht. Vielleicht steht jemand nachts um 3.24 Uhr auf und geht ins Internet und findet diesen Beitrag. Ich will auch meine künftigen Gedanken in diesem Blog spazieren gehen lassen. Einfach mal schreiben, was einem in den Sinn kommt.
Bis dahin!
Egal wie ich mich auch nur drehe und wende: Ich bin nicht in Einschlafstimmung. Meine Freundin neben mir hingegen war tief in der Welt der Träume versunken. Manchmal konnte ich ein bisschen was von ihrer Stimme vernehmen.
Ich beschloss, mir einen Tee zu machen. Das hatte mich immer schon beruhigt, wenn ich nachts nicht schlafen konnte. Der Wecker zeigte schon 3.54 Uhr. Blöd nur, dass unsere Schlafzimmertür quietscht, wenn man die Klinke runter drückt.
In der Küche setze ich den Wasserkocher auf und mein Blick wandert nach draußen in den Innenhof unseres Wohnblocks. Ich sehe auf dem asphaltierten Parkplatz eine Katze sitzen. Sie macht irgendwas, aber ich weiß nicht was. Als ich mit meinen Pfefferminztee aufgieße, war sie bereits in den Büschen verschwunden. Womöglich jagt sie irgendetwas?
Die Neugier packte mich. Die Uhr im Ofen zeigt inzwischen 4.12 uhr. Ich ziehe meine dunkelblaue Fleecejacke und meine Schuhe an und trete aus der Tür in das dunkle Treppenhaus. Ich muss aufpassen, dass ich beim Betätigen des Lichtschalters nicht ausversehen beim Nachbarn klingle. Aber heute scheine ich Glück zu haben. Das Licht geht an und ich gehe einen Stockwerk hinab in das Erdgeschoss.
Ich gehe durch den Hintereingang raus und trete in den Innenhof. Ein kleiner Grünstreifen und dahinter der asphaltierte Parklplatz, auf dem die Katze saß. Wo sie nur hin ist? Für eine Sommernacht war es erstaunlich frisch. Zwischen 4 und 5 Uhr ist es auch häufig am kältesten, hatte ich in der Schule gelernt. Mein Blick richtete sich auf die Fenster der Nachbarn. Einzelne Lichter waren noch an. Was sie wohl um diese Uhrzeit gemacht hatten?
Konnten sie auch nicht schlafen und machten sich gerade einen Tee? Oder war es ein Paar, welches sich bis in die frühen Morgenstunden stritt? Ich versuchte mir zu jedem Fenster eine Geschichte zu überlegen. Eine Geschichte, die nichts mit meiner zu tun hatte. Endlich mal eine andere Geschichte.
Ich gähnte. Langsam schlurfte ich wieder nach oben. Öffnete ganz leise unsere Haustüre. Anders als die Schlafzimmertüre quietschte die nämlich nicht. Meinen Tee hatte ich ganz vergessen. Zwei Schlucke habe ich getrunken. Der Ofen sagt mir, dass schon 4.32 Uhr ist. Wie schnell die Zeit in der Nacht vergeht, denke ich mir. Ich ziehe die Fleecejacke und die Schuhe wieder aus und schleiche mich ins Schlafzimmer. Freundin hat von meinem Ausflug nichts mitbekommen.
Es war ein Spaziergang, dachte ich mir. Aber es war nicht nur ein Spaziergang, wie man das im herkömmlichen Sinne versteht. Es war auch ein Spaziergang der Gedanken. Mein Kopf war frei und ich konnte in Ruhe ein paar Stunden schlafen, bis ich wieder zur Arbeit musste.
Bei der Arbeit dachte ich, dass ich das niederschreiben will. In einer Art Tagebuch. Hier ist es. Für alle einsehbar. Ob es jemanden interessiert, weiß ich nicht. Vielleicht steht jemand nachts um 3.24 Uhr auf und geht ins Internet und findet diesen Beitrag. Ich will auch meine künftigen Gedanken in diesem Blog spazieren gehen lassen. Einfach mal schreiben, was einem in den Sinn kommt.
Bis dahin!
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